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Die Pfaffendorfer Straße erwacht
Die Pfaffendorfer Straße gehört zu den ältesten Straßenzügen Leipzigs. Sie wurde auf dem Gelände von Löhrs Gärten im Jahre 1866 angelegt. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Nordvorstadt von großstädtischer Repräsentationsarchitektur geprägt. Es entstanden prächtige Wohn- und Geschäftshäuser, angelegt mit mehrgeschossiger Blockrandbebauung in Karrees. Den Endpunkt der Pfaffendorfer Straße markiert heute der Nordplatz mit der Michaeliskirche, welcher 1914 endstand. Weitsichtige Stadteplaner schufen an dieser Stelle zudem eine Sichtachse zwischen Michaeliskirche und Altem Rathaus.
Einhergehend mit der stürmischen Entwicklung der Mustermesse in den 1920er Jahre, wurden die städtebaulichen Strukturen mehrfach überformt. Zur Errichtung des Ring-Messehauses - dem damals größten Textilkaufhaus der Welt - um 1928 wurden einzelne Parzellen von der Messegesellschaft erworben und vereinigt. Der Eingang der Pfaffendorfer Straße wurde über Jahre vom Traditionsgasthaus "Alte Burg", gelegen am alten Schulplatz, markiert - einer der Hauptverkehrsknotenpunkte Leipzigs.
Das Eingangstor zur Pfaffendorfer Straße bildet heute der markante Rundbau der Leipziger Stadtwerke. Daran schließt sich der Stahlskelettbau der Pfaffendorfer Straße 4-10 an, welcher 1960 für die Verkehrsbetriebe errichtet worden war.
Wohnbebauung in der Pfaffendorfer Straße
Im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile der Nordvorstadt zerstört. Lediglich in der Uferstraße, der Humboldtstraße sowie der Pfaffendorfer Straße blieb eine geschlossene Baustruktur erhalten. Bemerkenswert ist das Baudenkmal Pfaffendorfer Straße 16 im Stil der Neorenaissance aus dem Jahr 1890. Über der Haustür befinden sich seltene neogotische Formen, welche an Drachen erinnern. Das Treppenhaus wird bestimmt durch ein prächtiges kreuzgratgewölbtes Vestibül. Bis zum Jahresende 2011 wird die Rekonstruktion des ehrwürdigen Baudenkmals abgeschlossen sein. Von besonderer Bedeutung für die städtebauliche Struktur ist die Blockrandbebauung Pfaffendorfer Straße 17,19, 21 und 23. Der Gebäudezug markiert die Trennlinie zwischen Waldstraßenviertel und Zentrum-Nord. Ideal ausgerichtet gen Westen hin zum Rosental soll hier bald neues Leben einziehen.