Stadtwohnen. Zurück in die Stadt!

Mehr Zeit füreinander

Lena Haupt und Sohnemann Paul fühlen sich in ihrer neuen Wohnung sichtlich wohl.

Lena Haupt gehört zu den jungen Kreativen der Stadt. Die selbständige Grafikdesignerin und alleinerziehende Mutter eines siebenjährigen Sohnes steht täglich vor der Herausforderung, Familie und Beruf erfolgreich und glücklich zu verbinden. Dieser Spagat  war in der Vergangenheit schwierig - zu weit lagen Wohnung, Schule und Büro voneinander entfernt. Durch den Umzug nach Leipzig Connewitz, rücken Familie und Beruf nun wieder enger zusammen.

Frau Haupt, herzlichen Glückwunsch zur neuen Wohnung. Haben Sie denn den Umzug gut überstanden? 

Vielen Dank! Der Umzug war ein ganz schöner Akt. Aber glücklicherweise habe ich liebe Freunde, die mir dabei geholfen haben. Inzwischen haben wir fast überall Farbe an die Wände gebracht und die meisten Möbel aufgebaut. Langsam aber sicher fühlen wir uns heimisch.

Wo haben Sie und ihr Sohn denn vorher gewohnt und warum fiel ihre Wahl auf Connewitz?

Vorher haben wir in Reudnitz gewohnt. Weil sich die Schule meines Sohnes aber in Connewitz befindet und ich vor kurzem auch mit meiner Bürogemeinschaft hier her gezogen bin, stand fest: Connewitz soll es werden. Auch ein großer Teil meiner Freunde wohnt übrigens hier.

Es scheint, als lassen sich hier Familie, Freunde und Arbeit recht gut unter einen Hut bringen.

Ja, definitiv! Alles rückt näher zusammen. Von den kürzeren Wegen profitiere aber nicht nur ich sondern auch mein Sohn, denn wir haben nun endlich mehr Zeit füreinander.

Sind es nur die kurzen Wege, die das Leben in der Stadt für Sie interessant machen?

Die Stadt ist für mich aus verschiedenen Gründen interessant. Einer der wichtigsten Vorteile ist zweifellos, dass ich keine langen Wege auf mich nehmen muss. Außerdem stehe ich noch am Anfang meiner Selbständigkeit und achte darauf, im Monat möglichst wenig feste Ausgaben zu haben. Wenn es vielleicht mal nicht so gut läuft, ist beispielsweise ein Auto mit all seinen Kosten für Steuern und Versicherung eine zu große Last. Und wenn ich bedenke, was heute eine Tankfüllung kostet – für das gleiche Geld kann ich einen Monat mit Bussen und Bahnen durch Leipzig fahren.

Als Selbständige haben Sie sicher auch Kunden außerhalb Leipzigs. Wie erreichen sie diese ohne Auto?

Wissen Sie, ich fahre sehr gern Zug. Mit dem ICE bin ich in rund einer Stunde bei einem wichtigen Kunden in Berlin. Auch andere Alternativen, wie zum Beispiel Car Sharing, sind für mich interessant. So kann ich auch ohne eigenes Auto noch mobiler sein.

Welche Gründe sprechen, Ihrer Meinung nach, noch für das Wohnen in der Stadt?

Für mich ist die Stadt auch als Erlebnisraum attraktiv. Gastronomie, Dienstleistungen und Erholung liegen eng beieinander und sind schnell erreichbar. Gerade junge Menschen wollen nicht kilometerweit fahren, um etwas erleben zu können. Ein weiterer Vorteil ist die Nähe zu meinen Freunden und Kunden. Außerdem lerne ich gern neue interessante Menschen kennen. Das ist in der Stadt wirklich sehr viel einfacher, als beispielsweise in ländlichen Gegenden.

Für eine alleinerziehende und alleinverdienende Mutter ist es sicher nicht ganz einfach den Alltag zu meistern. Wie bewältigen Sie diesen Spagat zwischen Familie und Arbeit?

Es ist zwar manchmal hart aber irgendwie bekommt man es doch immer hin. Mein Tag beginnt um sechs. Nach dem Frühstück begleite ich meinen Sohn zur Schule. Anschließend gehe ich ins Büro oder besuche Kunden. In der Regel hole ich meinen Sohn am späten Nachmittag wieder ab und versuche ganz für ihn da zu sein. Ab und zu kann es aber durch die Arbeit mal eng werden. Dann springen Oma und Opa auch gern mal ein.

Das Gespräch führte Mathias Uhlig.

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