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Der Untergang der Leipziger Universitätskirche
Am 30. Mai 1968 erschütterte eine heftige Detonation das Leipziger Zentrum. Dunkle Rauchschwaden verdunkelten den Himmel über der Stadt. Nur zögerlich gaben sie den Blick frei– auf einen Trümmerhaufen. Denn das war alles, was nach der Sprengung von der Leipziger Universitätskirche übrig geblieben war. Nur ihr Altar ist heute noch erhalten. Denn diesen konnten couragierte Leipziger Bürger in die nahe gelegene Thomaskirche retten, bevor das SED-Regime die Kirche in Schutt und Asche legte.
Proteste gegen die Sprengung hatte es vor allem durch die Theologische Fakultät der Leipziger Universität gegeben. Doch sie halfen nicht. Pfarrer Nikolaus Krause wurde sogar wegen "inneren Protestes" gegen den Abriss zu 22 Monaten Haft verurteilt. Auch der damalige Kulturminister Hans Bentzien setzte sich für den Erhalt der Kirche ein. Bentzien erwirkte zwar bei Innenminister Dickel einen Aufschub, doch die endgültige Sprengung konnte auch er nicht verhindern.